OSTRALE Biennale O19

ismus

3.7.-1.9.2019
46 Tage
180 Künstler
34 Nationen
28.000 Besucher

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Die zweite Biennale und somit die 12. OSTRALE widmet sich dem Leitgedanken "ismus".

Reine Nostalgie? Ismen werden zumeist als Dogmen, Gegenüberstellung, Kunstbegriff, Gesellschaftswerte eingesetzt. Immer vom Menschen hervorgebracht, sind sie auch Abgrenzungen zu anderen Weltbildern. Trotzdem oder gerade wegen dieser Kraft des individuellen Geistes und der kollektiven Verbundenheit gelten sie ebenso als für „Freiheit" empfundene Neuwertbestimmung.

Das Subjekt und die kollektive Wahrnehmung sind auch in der Kunst untrennbar mit den laufenden Diskursen verbunden. Die neuen Medien lassen auch hier zunehmend ein Austesten der Grenzen zu. Während gegenwärtig mit Digitalem Wandel und Virtual Reality die Grenzen zwischen Realität und Fiktion zunehmend stärker verwischen, werden althergebrachte „ismen" wieder herangezogen um unsere Werte und Weltsicht zu stützen, sie zu verteidigen, zu stabilisieren.

Was ist Kunst, was kann Kunst und insbesondere, was darf Kunst?

Sollten wir resetten, zurücksetzen, Geisteshaltungen und Lebenseinstellungen neu betrachten, Ismus als Besprechung und Geisteshaltung heranziehen, den erweiterten Kunstbegriff als universale Bestimmung der menschlichen Kreativität auf alle Bereiche der lebensweltlichen Wirklichkeit "ismus" lenken?

Konzepte, soziale Bewegungen und Phänomene wie Ideologismus, Terrorismus, Territorialismus, Naturalismus, Feminismus, Animismus, Konsumismus und Dystopismus werden in den für die Ausstellung von den Kuratoren ausgewählten Kunstwerken untersucht, hinterfragt und reflektiert. Jeder Künstler hat einen anderen Ansatz und eine andere Perspektive und verbindet sich oft mit mehr als einem der oben genannten Themen zur gleichen Zeit.

WomanIsm ist eines der Kernthemen in diesem Kontext, welches in den Jahren 2019-2020 weiter erforscht und im Fonds TURN der Bundeskulturstiftung (by the TURN Fund of the German Federal Cultural Foundation) maßgeblich unterstützt wird. In dessen Rahmen werden Künstlerinnen aus Deutschland und Afrika gemeinsam die Situation von Frauen und Frauenrechten durch künstlerische Zusammenarbeit, unter der Leitung der Kuratorin Syowia Kyambi (Kenia) untersuchen.

Das Artist in Residence-Programm der OSTRALE ermöglicht es den beteiligten KünstlerInnen in Dresden gemeinsam an kooperativen künstlerischen Projekten zu arbeiten, Ideen und Erfahrungen auszutauschen, Konzepte für kooperative Kunstwerke zu entwickeln und zu realisieren.

Darüber hinaus waren während der Aufbauphase der Ausstellungen KünstlerInnen und Performer aus Hongkong, Malta, Südkorea, Israel, Indonesien, Ungarn, Österreich, Italien, Türkei, Japan, China, Portugal, Spanien, Russland, und andere eingeladen vor Ort ihre Arbeiten zu entwickeln und aufzubauen.

Orte der Ausstellung: historische Tabakfabrik f6 in Dresden-Striesen, Gedenkstätte Bautzner Straße Dresden, Goethe-Institut Dresden, Ausländerrat Dresden, E. Kunst- und Kulturverein Alte Feuerwache Loschwitz, art SAP Galerie

Kuratoren: Drorit Gur Arie/Israel, Yik Chow/Hongkong, Syowia Kyambi/Kenia, Toni Sant/Malta, Antka Hofmann, Andrea Hilger

Ausstellungsorte

 11. Juni bis 8. September 2019
Gedenkstätte Bautzener Straße
Bautzner Str. 112A, 01099 Dresden

12. Juni bis 1. September 2019
Goethe Institut
Königsbrücker Str. 84, 01099 Dresden

13. Juni bis 1. September 2019
Ausländerrat Dresden e.V.
Heinrich-Zille-Straße 6, 01219 Dresden

28. Juni bis 18. August 2019
Alte Feuerwache Loschwitz | e. Kunst- und Kulturverein
Fidelio-F.-Finke-Straße 4, 01326 Dresden

03. Juli bis 01. September 2019

art´SAP
Postplatz 1, 01067 Dresden

Hauptausstellung:
Historische Tabakfabrik f6 Striesen
Schandauer Str. 66-68, 01277 Dresden
Mi bis Fr 10-19Uhr, Sa/So 11-20Uhr
Tram M10 Gottleubaer Straße

Künstler

Achim Riethmann (DE), Ad Van Aart (NL), Adnan Softić (BIH/DE), Aleksandar Radan (SRB/DE), Alex Attard (MLT), Alex Lebus (DE), Alexandra Slava (UKR/PL), Anastasia Obaregbe (DE), André Wagner (DE), Andreas Hildebrandt (DE), Anja Sonnenburg (DE), Annalena Maria Bichler (DE), Anne Martin (DE), Annika Grabold (DE), Anya Janssen (NL), Austin Camilleri (MLT), Bernd Hennig (DE), Bianca Patricia Isensee (DE), Brele Scholz (DE), Carolin Koss (FIN/DE), Casper ter Heerdt (NL), Christian Holtmann (DE), Cie Yu Dans (KR), Cornelia Renz (DE), Csaba Fürjesi (HU/AT), Dana Balážová (CZ), Dana Widawski (DE), Daniel Chluba (DE), Daniel Mullen (GB/NL), Darek Sitek (PL), Darren Tanti (MLT), Deggeller (CH/DE), Di Hu (CN), Dorota Nieznalska (PL), Enriqué Tabone (MLT), Franz Ehrenberg (DE), Frenzy Höhne (DE), Gerard Waskievitz (PL/DE), Gilbert Brohl (DE), go plastic company (DE), Gunhild Kreuzer (DE), Guy Goldstein (IL/CZ), Gyula Varnai (HU), Hanna Nitsch (DE), Heinz Schmöller (DE), Hiram Wong (AT/HKG), Immy Mali (UGA/NL), Iwona Rozbiewska (PL), Jakub Janovský (CZ), Jana Rinchenbachova (CZ), Janice Iche (KEN), Jeppe Lauge (DK/NL), Jo Albert (DE), Joachim Noack (DE), Johannes Kersting (DE), Junya Kataoka & Rie Iwatake (JP), Jürgen Höritzsch (DE), Kaloki Nyamai (KEN), Katerina Belkina (RUS/DE), Laure Boulay (FR/CH), Lawrence Buttigieg (MLT), Lena Lapschina (RUS/AT), Liese Schmidt (DE), Lo Lai Lai Natalie (HKG), Lucas Oertel & Heinz Schmöller (DE), Manja Barthel (DE), Marie-Christin Rothenbücher (DE), Mark Swysen (BE), Masanori Matsuda (JP), Michael Heindl (AT), Michael Kalmbach (DE), Musquiqui Chihying & Gregor Kasper (DE), Nadine Wottke (DE), Nadja Poppe (DE), Nancy Mteki (ZWE), Nathalie Bertrams (DE/BE), Nezaket Ekici & Shahar Marcus (IL/TR/DE), Panteha Abareshi (CAN/USA), Patrick Fenech (MLT), Peter Kees (DE), Philipp Gloger (DE), Pierre Portelli (MLT), Ramona Seyfarth (DE), Rob Sweere (NL), Robert Kunec (SVK/DE), Rolf Blume (DE), Roman Weinig (DE), Roman Zaslonov (FR), Ruben Alexander Müller (DE),
Ryan Falzon (MLT), Sabine Endres (BE/DE), Sebastian Hertrich (DE), Sibylle Feucht (CH/DE), Sonia E Barrett (JAM/DE/UK), Stef Fridael & Wim Vonk (NL), Stefan Brandmayr (AT), Stefanie Herr (DE/ES), Stephan Hörnig (AT), Studio Kawakeb (LBN), Suse Itzel (DE), Sven Windszus (DE), Talia Benabu (IL/GB/DE), Thomas Agrinier (FR), Thorsten Groetschel (DE), Thorsten Passfeld (DE), Tobias Köbsch (DE), Ulrich Heemann (DE), Ulrike Schüchler (DE), Usha Seejarim (ZAF), Valerio Figuccio & Nicola Piccini (IT/DE), Vince Briffa (MLT), Werner Bitzigeio (DE), Wibke Rahn (DE), Wieland Payer (DE), Wolfgang Bittner (DE), Yuval Avital (IL/IT)

© VG Bild-Kunst, Bonn 2019 Manja Barthel, Nathalie Bertrams, Wolfgang Bittner, Werner Bitzigeio, Gilbert Brohl, Daniel Chluba, Sabine Endres, Sibylle Feucht, Philipp Gloger, Thorsten Groetschel, Urban Grünfelder, Bernd Hennig, Andreas Hildebrandt, Frenzy Höhne, Jürgen Höritzsch, Bianca Patricia Isensee, Peter Kees, Tobias Köbsch, Alex Lebus, Hanna Nitsch, Lucas Oertel, Nadja Poppe, Wibke Rahn, Cornelia Renz, Simon Rosenthal, Heinz Schmöller, Brele Scholz, Anja Sonnenburg, Dana Widawski, Nadine Wottke

Kuratoren

Das künstlerische Konzept haben die Kuratoren Syowia Kyambi (Kenia), Drorit Gur Arie (Israel), Toni Sant (Malta/England), Yik Chow (Hongkong) und Antka Hofmann (Deutschland) gemeinsam mit der künstlerischen Leiterin und Direktorin Andrea Hilger erstellt.

Die OSTRALE wird gefördert durch die Landeshauptstadt Dresden, der Ausstellungsfokus "WomanIsm" wird gefördert im Fonds TURN der Kulturstiftung des Bundes, die „all sense app" wird gefördert durch AKTION Mensch,

       gefördert im Fonds TURN der       


Sponsoren: BplusL Infra Log GmbH, Heinrichsthaler Milchwerke GmbH, Spedition Detmers Transport GmbH, Schneider + Partner GmbH

 

Eröffnung 11. Juni 2019 18Uhr
Gedenkstätte Bautzner Straße Dresden

11. Juni bis 08. September 2019
täglich 10 - 18 Uhr

Bautzner Straße 112a, 01099 Dresden
Tel. 0351 646 54 54 ∙ www.bautzner-strasse-dresden.de/
Tram 11; Bus 74, 261, 305 Angelikastraße

10 Eur erm./ 15 Eur Kombiticket OSTRALE (inkl. Hauptausstellung)
3 Eur erm./ 6 Eur Einzelkarte (nur Gedenkstätte)

In einem Rundgang durch das einzige original erhaltene Stasi-Untersuchungsgefängnis in Sachsen kann nachvollzogen werden, wie der staatliche Repressionsapparat seine politischen Gegner auszuschalten versuchte. In der Ausstellung und anhand eindrücklicher Mitschnitte im ehemaligen Büro des Dresdner Stasi-Chefs zeigt sich der Alltag des Sicherheitsdienstes. Diese Dichte historischer Räume, verbunden mit interaktiven Ausstellungen und Zeitzeugenberichten, ist bundesweit einzigartig.

Die Intervention der OSTRALE Biennale O19 erstreckt sich in der Gedenkstätte Bautzner Straße über das Foyer, den Sowietischen Haftkeller, die Stasi-Untersuchungshaftanstalt, den Aufenthaltsraum für weibliche Strafgefangene und dem Stasi-Festsaal. 15 künstlerische Positionen zeitgenössischer internationaler Künstler, stehen gegenüber dem historischen Bezug des Ortes und ergänzen durch das diesjährige Thema „ismus" die gegenwärtige Bedeutsamkeit der Wahrnehmung von Vergangenheit in der Zukunft zu begreifen.

KünstlerInnen: Rolf Blume (DE), Gilbert Brohl (DE), Eisengraf (DE), Csaba Fürjesi (HU, AT), Urban Grünfelder (IT, AT), Jürgen Höritzsch (DE), Di Hu (CN), Musquiqui Chihying (TW) & Gregor Kasper (DE), Tobias Köbsch (DE), Lena Lapschina (AT), Alex Lebus (DE), Dorota Nieznalska (PL), Pierre Portelli (MT), Adnan Softic (MK, DE)

Eröffnung 12. Juni 2019 18Uhr / Symposium 17. Juni 15-17 Uhr
Goethe-Institut Dresden

12. Juni bis 01. September 2019
Mo bis Fr 8 - 16 Uhr

Königsbrücker Str. 84, 01099 Dresden
Tel. +49 351 80011-0 ∙ www.goethe.de
Tram 7, 8 Tannenstrasse/ Goethe-Institut
Eintritt frei

Im Rahmen der OSTRALE Biennale O19 konzentriert sich unsere Zusammenarbeit mit dem Goethe Institut Dresden auf das Projekt „WomanIsm" gefördert im Fonds TURN der Kulturstiftung des Bundes. Dabei werden deutsche Künstlerinnen mit afrikanischen Künstlerinnen zum Thema Förderung und Stärkung der Rechte von Frauen in der Kunst in den Diskurs gebracht. Für WomanIsm steht Kunst als Kommunikationsmittel, als Provokation, als Mediation, als Übersetzung von und für gesellschaftliche Spannungen und Prozesse im Mittelpunkt.

Im Fokus des OSTRALE-Programmes im Goethe-Institut Dresden stehen Arbeiten zum Thema WomanIsm und Gegenüberstellungen von Positionen internationaler Künstler, die sich mit dem Schwerpunkt Afrika und den dort vorherrschenden Problemen der Globalisierung, wie Migration, Menschenrechte oder Umwelt auseinandersetzen.

KünstlerInnen: Patrick Fenech (MT), go plastic (DE), Frenzy Höhne (DE), Immy Mali (UG,NL), Usha Seejarim (ZA), Andre Wagner (DE)

Eröffnung 13. Juni 2019 18Uhr
Ausländerrat Dresden e.V.

13. Juni bis 01. September 2019
Mi bis So 10 - 18 Uhr

Heinrich-Zille-Straße 6, 01219 Dresden
Tel. 03 51/436 37-0 ∙ www.auslaenderrat.de
Tram 13, 9; Bus 61, 75, 85 Wasaplatz
Eintritt frei

Der 1990 gegründete Ausländerrat Dresden e.V. setzt sich für die Interessen von Menschen mit Migrations- und Fluchterfahrung in Dresden ein. Ziel seiner Arbeit ist die Förderung ihrer kulturellen, sozialen und politischen Integration und die Stärkung ihrer Selbstvertretung. Das Internationale Begegnungszentrum (IBZ) ist Sitz der Geschäftsführung und beherbergt eine Beratungsstelle für Menschen mit Migrations- und Fluchterfahrung und Räume der Kinder-, Jugend-, Familien- und Bildungsarbeit.

Im Erdgeschoss des IBZ befinden sich Ausstellungsräume, die die OSTRALE Biennale O19 für Gegenüberstellungen europäischer und afrikanischer KünstlerInnen zu den Themen Migration und WomanIsm diskursiv präsentiert. An einem Ort des interkulturellen Dialogs zeigt sie Werke und wirft Fragestellungen auf, die durch die Besucher und Nutzer des Hauses entstehen.
KünstlerInnen: Sonia E Barrett (JM, DE, GB), Katerina Belkina (RU, DE), Rehema Chachage (TZ), Annika Grabold (DE), Nancy Mteki (ZW, DE), Anastasia Obaregbe (DE), Iwona Rozbiewska (PL), Usha Seejarim (ZA), Enriqué Tabone (MT), Ad van Aart (NL)

Eröffnung 03. Juli 2019
Alte Feuerwache Loschwitz e. Kunst- und Kulturverein

Performance auf dem Elbhangfest Daniel Chluba (DE)
03. Juli - 18. August 2019

Mo, Mi, Do 10-16 Uhr / Di 10 - 18 Uhr / So 14 - 18 Uhr
Ausstellung Yuval Avital (IL, IT), Natalie Bertrams (DE, BE), Achim Riethmann (DE)

Fidelio-F.-Finke-Straße 4, 01326 Dresden
Tel.: +49 (0) 351/267 86 26 ∙ www.feuerwache-loschwitz.de
Bus 61, 63, 84, 309 Körnerplatz
Eintritt frei

Kunstvolle Besetzung könnte man das nennen, was im Frühjahr 1991 im Dresdner Ortsteil Loschwitz geschah. Dort fanden sich auf Initiative von Gudrun Oltmanns mehrere KünstlerInnen und AbsolventInnen der Kunsthochschule zusammen, die das Gebäude der ehemaligen Feuerwehr besetzten und das Ziel verfolgten, verschiedene Kunstformen und Kulturprojekte zu verwirklichen. Bis heute hat sich die Alte Feuerwache zu einer beliebten Anlaufstelle für professionelle und Laienkünstler, Kinder und Stadtteilbewohner entwickelt.

Als dezentraler Ausstellungsraum der OSTRALE Biennale O19 sind die gezeigten Arbeiten nicht nur mit der schönen, natürlichen Umgebung der Alten Feuerwache verbunden, sondern auch mit ihrer ursprünglichen Funktion als Institution zur Katastrophenverhütung. Sie hinterfragen das Verhältnis zwischen Mensch und Natur, die Katastrophen, die wir unserer Umwelt und unseren Mitmenschen zufügen können, und unsere Versuche, gegen selbstverschuldete Unglücksfälle vorzugehen.

Eröffnung 03. Juli 2019
art'SAP Dresden
03. Juli bis 01. September 2019
Mo bis Fr 8 - 18 Uhr

Postplatz 1, 01067 Dresden
www.art.DD@sap.com ∙ www.facebook.com/ArtSAPDD
Tram 1, 2, 4, 11, 12; Bus 94 Postplatz
Eintritt frei

Seit Anfang der Neunziger Jahre finden Kunstausstellungen am Hauptstandort der SAP in Walldorf statt, die begeistert angenommen werden. Im Sommer 2012 wurde die erste SAP-Kunstausstellung in Dresden eröffnet und dem interessierten Publikum zugänglich gemacht. Die gute Resonanz innerhalb der SAP und der kunstinteressierten Öffentlichkeit über die Grenzen der Stadt Dresden hinaus, hat die Gründer ermuntert, ihr Engagement im Namen der Kunst und Kunstförderung fortzuführen.

art'SAP Dresden kombiniert einzigartige und großzügige Architektur mit zeitgenössischer Kunst und präsentiert in Rahmen der OSTRALE Biennale O19 eine Einzelausstellung des belgischen Künstlers Mark Swysen, welche unsere dringendsten Ängste, Träume und Fragestellungen wie Evolution, künstliche Intelligenz und ihre möglichen Auswirkungen auf unsere menschliche Zivilisation berührt.

Künstler: Mark Swysen (BE)

Leporello zum runterladen

Dresdner Rede des Arkadischen Botschafters

Anlässlich der Eröffnung der OSTRALE Biennale O19,
03.07.2019 in der Historischen Tabakfabrik f6, Striesen-Dresden

Foto © Peter Fischer

Sehr geehrte...,

Sie wissen, wir leben in einer Zeit, die hoch komplex ist, um nicht zu sagen schwierig: Anwachsende Gewalt- und Zerstörungspotentiale einzelner Individuen, Gruppen oder Staaten, neu aufkommende Nationalismen – sogar in der Kunst (siehe Tellkamp oder Neo Rauch) -, wachsender Antisemitismus, Rechtsextremismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, sind nur einige der brennenden Gegenwartssproblematiken, die in Dresden beispielsweise mit der Pegida-Bewegung vertreten sind.

Debatten wie Gender und MeToo – wenn auch im Kern berechtigt und notwendig - führen zu neuen Formen von repressiver Moral und einem Political Correctness, der in Ismen, Sanktionen und Rigiditäten mündet und einen vorauseilenden Gehorsam zu Folge hat.

Ungebrochen ist derweil die Entwicklung der Kapitalmärkte, der ständigen Gewinnmaximierung, eines Wachstums- und Fortschrittglaubens, der längst absurd ist. Ich könnte diese Reihe fortsetzen. Ich glaube, Sie wissen alle, wovon ich spreche.
Die Ideallandschaft Arkadien, die ich als Botschafter vertrete, ist mit anderen Idealen verknüpft. Vergils Hirtengedichte sind verbunden mit der Vorstellung einer friedlichen Welt, in der die Menschen in Liebe und Harmonie müßig leben dürfen, ohne entfremdete Arbeit, ohne gesellschaftlichen Anpassungsdruck, ohne Krieg, frei von zivilisatorischen Zwängen, mit Frieden, mit Liebe im Sinne von sozialem Miteinander, mit einem Leben jenseits gesellschaftlicher Zwänge.

Dem Arbeitswahn, der nur notwendig ist, damit die Spirale der Gewinnmaximierung weiter funktioniert, steht der Müßiggang gegenüber. Bedeutet: Freiheitliches und selbstbestimmtes Handeln ganz im Sinne Kants.

Arkadien ist dabei mit Respekt und Würde anderen Menschen gegenüber verbunden.

Doch das offensichtlich zu tiefst in uns Menschen verankerte Prinzip der Rivalität führt zu immer schlimmeren Verhältnissen. Es geht um Macht und um permanent steigende Renditen. Die Welt wird dabei immer unwirtlicher. Viele Menschen bleiben auf der Strecke.

In Arkadien sind alle Menschen gleichwertig. Es gibt keine Aufteilung zwischen arm und reich. Geld spielt keine Rolle.

Als Arkadiens Botschafter rufe ich deshalb auf zu intervenieren. Eine geistige Revolte ist dringend notwendig! Wir müssen nachdenken über die derzeit vorherrschende Ökonomie, sie in Frage stellen und uns ihr nicht ständig unterordnen. Permanentes Wachstum kann kein unumstößliches Glaubensbekenntnis bleiben! Die durch das ökonomische System zwanghaft am Leben gehaltene Warenwelt erzeugt lediglich Wettkämpfe und Ängste, die wiederum zu gesellschaftlichen Zwängen führen, zu Stressfaktoren im Lebensalltag, der zudem auf allen Ebenen - ökonomisch wie psychisch - immer instabiler wird. Es sind auch wirtschaftliche Aspekte, die zu Gewalt und Krieg führen, denn das Prinzip des Stärkeren ist dem Kapitalismus immanent. Wir müssen nachdenken über Hierarchie und Sozialsysteme, über Grundsicherung, über falsche Privatisierungen, über die Aufgaben des Gemeinwohls.

Kunst und Wissenschaft können nur arkadisch begriffen werden, als freie Experimentierfelder und Laboratorien. Es ist Aufgabe der Künste, die in Arkadien beheimatet sind, Interventionen, Sabotagen, Fragezeichen und Stachel in die Welt zu setzen.

Es ist Zeit aufzurütteln. Ich rufe deshalb auf zum kollektiven Müßiggang! – und ich wiederhole mich: zu einer geistigen Revolte!

Tut einfach nichts, verweigert Euch, seid faul und müßig!

Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, die Welt neu zu gestalten.

Arkad Arkad

(Festrede des Performance-Künstlers Peter Kees, dessen Werk "Arkadische Landnahmen"
in der Ausstellung der OSTRALE Biennale O19 zu sehen ist.)

Eine deutsch-afrikanische Kooperation zwischen den Städten Dresden (Deutschland),
Kampala (Uganda) und Nairobi (Kenia)

Ausstellungen | Workshops | Symposien | Residenzen | Künstlerkooperationen | Austausch

WomanIsm gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes, ist ein internationales Projekt, das Ausstellungen, Workshops, Künstlerresidenzen und künstlerische Kooperationen umfasst. Ziel ist es, den Dialog über die Rechte der Frau und die Stellung der Frau in der Kunstwelt und in der Gesellschaft im Allgemeinen zu untersuchen und zu fördern, wobei der Schwerpunkt auf Schwarzen Frauen und Frauen anderer marginalisierter Randgruppen im Kontext zu weißen Frauen in künstlerischer Sichtweise liegt. Es ist das gemeinsame Bestreben der Kuratorinnen und Organisatorinnen Syowia Kyambi (Nairobi, Kenia), Teesa Bahana vom Kunstzentrum 32°EAST / Ugandan Arts Trust (Kampala, Uganda), Antka Hofmann und Andrea Hilger von der OSTRALE Zentrum für zeitgenössische Kunst (Dresden, Deutschland).

Die OSTRALE Zentrum für zeitgenössische Kunst organisiert seit 2007 internationale Ausstellungen in Dresden, Deutschland und im Ausland. Im Laufe der Jahre hat sich die OSTRALE Biennale zur drittgrößten zeitgenössischen Ausstellung in Deutschland entwickelt, mit Satellitenausstellungen in mehr als 15 Städten im europäischen Ausland und die Zusammenarbeit mit Kulturhauptstädten Europas nimmt immer mehr Fokus auf die Auslandsaufenthalte. Es ist keine Verkaufsausstellung per se, das erlaubt uns unabhängig von der Marktentwicklung gesellschaftlich relevante Themen anders zu diskutieren. Die Leitprinzipien der OSTRALE, wie friedliches Miteinander, Akzeptanz des Fremden / Unbekannten, gegenseitiger Respekt, religiöse Vielfalt und Internationalität, spiegeln sich in den Ausstellungen wider. Die OSTRALE ist Mitglied im WOD (WeltOffenes Dresden) und im Netzwerk Kultur Dresden der freien Szene.

Die 2017er Ausgabe der OSTRALE Biennale verzeichnete eine Rekordzahl von 30.000 Besuchern, darunter 9.500 Schüler aus lokalen Schulen. Auf der OSTRALE Biennale O19 werden mehr als 250 Werke von 130 Künstlern aus mehr als 30 Ländern gezeigt, die an 9 verschiedenen Orten über den gesamten Stadtraum Dresdens präsentiert werden.

14 Künstlerinnen aus Deutschland und Afrika wurden von den Kuratorinnen zur Teilnahme an dem Projekt ausgewählt:
JANICE ICHE (Janice Mwalwala, 1995 / KEN)
NANCY MTEKI (1989 / ZWE)
REHEMA CHACHAGE (1987 / TZA)
IMMY MALI (Immaculate Mali Anderu, 1990 / UGA, NL)
SONIA E BARRETT (1975 / UK)
USHA (Usha Seejarim, 1974 / ZAF)
NATHALIE BERTRAMS (1968 / DE, BEL)
FRENZY HÖHNE (1975 / DE)
CAROLIN KOSS (1986 / DE, FIN)
ANASTASIA OBAREGBE (1982 / DE)
HANNA NITSCH (1974 / DE)
RAMONA SEYFARTH (1980 / DE)
GO PLASTIC COMPANY (CINDY HAMMER, 1989 & SUSAN SCHUBERT, 1986 / DE)

14 Künstlerinnen aus Deutschland und Afrika wurden von den Kuratorinnen zur Teilnahme an dem Projekt ausgewählt. Sie werden auf der OSTRALE Biennale O19 in Dresden vom 11. Juni bis 1. September 2019 präsentiert und die meisten von Ihnen nehmen vom 11. Juni bis 4. Juli an einem Artist-in-Residence-Programm teil. Während ihrer Residenz lernen sich die Künstlerinnen kennen, veranstalten Workshops und Symposien und legen den Grundstein für eine gemeinsame Konzeption Ihrer künstlerischen Arbeit, die sie während Ihres Aufenthalts in Kampala im Kunstzentrum 32°EAST / Ugandan Arts Trust vom 1. bis 10. Februar 2020 realisieren werden. Diese Kunstwerke sind dann sowohl in Kampala ab dem 10. Februar, als auch in Nairobi ab dem 25. März ausgestellt. In Kampala und Nairobi werden die Symposien und Workshops als begleitende Veranstaltungen im Februar und März 2020 fortgesetzt.

Die 12. OSTRALE widmet sich dem Leitgedanken „ismus". Während die Grenzen zwischen Realität und Fiktion zunehmend durch die digitale Revolution und die virtuelle Realität verwischt werden, steigt die Nachfrage nach seit langem bestehenden „Ismen". Sie werden konsultiert, um „unsere" Werte und Weltbilder zu schützen, zu verteidigen und ihnen mehr Unterstützung zu geben. Ismen werden am häufigsten als Dogmen, Konfrontation, künstlerische Kategorien oder soziale Werte eingesetzt. Sie sind immer von Menschen gemacht und unterscheiden sich auch von anderen Weltbildern. Trotzdem oder möglicherweise sogar aufgrund dieser Kraft des individuellen Geistes und der kollektiven Bindungen können „Ismen" auch als eine Form von „Freiheit" betrachtet werden, um Werte neu zu definieren oder den dogmatischen Interessen der Macht zu dienen.

In diesem breiteren Kontext fragen wir mit WomanIsm, was jenseits des Ismus liegt und welche Perspektive in den Diskurs gebracht werden kann, anstatt einzig eine afrikanische Vertretung auf einer internationalen Ausstellung zu zeigen. Die Arbeiten werden in der Ausstellung zeitgenössischer Künste 2019 als gleichwertige Beiträge in der Gegenüberstellung zu den anderen „ismen" präsentiert. Innerhalb des Themas WomanIsm liegt der Schwerpunkt auf den Beiträgen der vertretenen Künstlerinnen afrikanischen gegenüber den Künstlerinnen deutschen Ursprungs, um die kulturpolitischen Fragestellungen im Kontext der eigenen Arbeiten zu besprechen, zu behaupten, Stimme für Stimmlose zu sein, Räume zu besetzen sowie die Unterschiede der Gleichberechtigung zu reparieren. Die Bürde der Repräsentation ist ein Thema, das in den von der OSTRALE und 32°EAST / Ugandan Arts Trust veranstalteten Gesprächsprogrammen weiter ausgearbeitet werden soll.

Im Jahr 2019 findet die OSTRALE Biennale als dezentrale Ausstellung statt, mit der Historischen Tabakfabrik f6 in Dresden Striesen als Kernausstellungsort und mehreren spannenden Ausstellungsorten in der gesamten Stadt Dresden. Die verschiedenen Veranstaltungsorte mit dem Bezug WomanISM und deren Ausstellungsszeiten sind wie folgt:

OSTRALE Biennale O19
Goethe Institut Dresden 12. Juni – 01. September 2019
Ausländerrat Dresden 13. Juni – 01. September 2019
Historische Tabakfabrik f6 (KERNAUSSTELLUNG) 03. Juli – 01. September 2019

Die Auswahl der Kunstwerke in zwei dieser spannenden Ausstellungsräume, dem Goethe-Institut Dresden und dem Ausländerrat Dresden, konzentriert sich insbesondere auf Künstler, die am Projekt WomanIsm teilnehmen, und dient auch als Ort für die Workshops und Symposien des Projektes. Beide Orte sind Institutionen, die bereits mit den Themen des interkulturellen Dialogs zwischen Deutschland und der Welt verbunden sind, und bemühen sich, im In- und Ausland respektvolle Beziehungen zu Menschen anderer Kulturen aufzubauen.

Das Goethe-Institut Dresden ist der Ort von Sprachkursen für Deutsch als Zweitsprache und häufig der erste Kontakt mit deutscher Sprache und Kultur für Ausländer, die in der Stadt leben und arbeiten. Andererseits hat das Goethe-Institut als Bundesinstitut eine lange Geschichte von Stipendien und Programmen zur Unterstützung der Teilnahme deutscher Künstler an internationalen Residenzen und Austauschprogrammen. Der Ausländerrat Dresden ist ein Verein, der sich auf die Integration und Beratung von Menschen mit Migrationshintergrund in Dresden konzentriert. Sie organisieren Sprach- und Musikkurse, Diskussionsabende und andere kulturelle Veranstaltungen mit speziellen Angeboten für Frauen und Familien. An beiden Orten und in der Kernausstellung der Historischen Tabakfabrik f6 in Dresden ist es für uns wichtig, dass die Kunstwerke der afrikanischen und deutschen Projektteilnehmer sowie anderer internationaler Künstler, gleichwertig und im Dialog mit jedem, präsentiert werden.

Syowia Kyambi ist die Hauptkuratorin des WomanIsm-Projekts von afrikanischer Seite. Sie studierte an der School of Art Institute of Chicago und erhielt mehrere Preise und Stipendien. Ihre Arbeit untersucht, wie unsere zeitgenössische menschliche Erfahrung von konstruierten Geschichten beeinflusst wird und erstellt Installationen, die eine performative Praxis beinhalten, um Geschichten zu erzählen und Objekte zu aktivieren; Erforschung kultureller Identitäten und Verknüpfen mit Themen wie Verlust, Gedächtnis, Rasse und Geschlecht. Syowia Kyambi übt sowohl künstlerische als auch kuratorische Leistungen aus. Ihre Arbeiten wurden in Museen in Belgien, Finnland, Kenia, Mali, Großbritannien, Irland, Schweden, Deutschland, Simbabwe, Frankreich, Südafrika und den USA gezeigt. Syowia Kyambi war auch Teil des Kuratorenteams, das die auf der OSTRALE Biennale O19 ausgestellten Künstler auswählte.

Teesa Bahana ist die Hauptorganisatorin des WomanIsm-Projekts von afrikanischer Seite in Uganda und derzeit Direktorin von 32°EAST / Ugandan Arts Trust, einem Kunstzentrum, das 2012 für die Schaffung und Erforschung zeitgenössischer Kunst in Uganda gegründet wurde. Teesa Bahana übernahm 2016 die Leitung der Organisation und betreute seitdem 26 Residenzen, vier Ausstellungen und die Einrichtung neuer Programme wie KLA ART Labs, eine Reihe von Workshops zu Kunst im öffentlichen Raum und Publikumsengagement sowie den Supperclub Palate der Künste.

Antka Hofmann ist Künstlerin, Kulturmanagerin und Kuratorin des WomanIsm-Projekts. 1977 in Großenhain geboren, lebt und arbeitet sie in Dresden und Heiligendamm. Sie studierte Malerei und Grafik an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden (1996-2002); und absolvierte auch dort ihren Meisterschüler-Abschluss (2002-2005). Nach einem Forschungs- und Lehrstipendium (2002-2003) war sie Mitglied der Produzentengalerie Komet Berlin (vormals Rakete Berlin 2007-2009). Sie ist auch Mitbegründerin der OSTRALE 2007, Vorstandsmitglied und seit 2013 stellvertretende Leiterin des Ausstellungsaufbauteams. Als Künstlerin hatte sie Einzelausstellungen in Berlin, Leipzig und Dresden. sowie verschiedene Gruppenausstellungen in Deutschland, Polen, Russland, Belgien, Spanien und Malta. Sie ist Teil des Kuratoren- und Juryteams der OSTRALE Biennale O19.

Andrea Hilger ist Gründerin und künstlerische Leiterin der OSTRALE Zentrum für zeitgenössische Kunst und Hauptorganisatorin des WomanIsm-Projekts. 1970 in Leipzig geboren, ist sie Gründerin von TANZart Dresden (1997) und HILLUMINATION - Light + Stage Design (2001), Vorstandsmitglied der Tanzbühne Dresden e.V.. Seit 1999 Tänzerin in zahlreichen, deutschen Opernhäusern, darunter bis heute die Semperoper Dresden, sowie Bühnen- und Kostümbildnerin an zahlreichen Theatern in ganz Deutschland. 2009 Preisträger des Förderpreises der Stadt Dresden und Mitglied des Organisationsteams der Konferenz der Konkurrenten zur Vorbereitung der Kulturhauptstadt Europas 2025.

Konzept

WomanISM wird gefördert im Fonds TURN der

The Honey Project

Performance im öffentlichen Raum

Hiermit laden wir Sie herzlich zur künstlerischen Performance The Honey Project von Nezaket Ekici und Shahar Marcus ein. Die Performance wird am 4. Juli 2019 um 17 Uhr auf dem Taschenberg / Ecke Schlossstraße stattfinden.

Die Performance-Installation The Honey Project beschäftigt sich mit Sprache, Kultur und Religion. Die beiden Künstler Nezaket Ekici (Türkei/Deutschland) und Shahar Marcus (Israel) integrieren verschiedenste Kulturen und Sprachen der Welt. Es ist nicht beabsichtigt, einen "bunten Klang" vieler Kulturen zu erzeugen. Die Arbeit sollte einen Schritt weiter gehen: Es geht darum, die Kulturen und Sprachen der Welt zu verinnerlichen, um über den Frieden nachzudenken, welcher Menschen erreicht, wenn sie sich verstehen.

Ekici und Marcus fanden in Berlin 13 Migranten aus Kulturen, die die Sprachregionen auf der Erde repräsentieren. Die Darsteller*innen sind: türkisch, deutsch, hebräisch-chinesisch, spanisch, englisch, arabisch, portugiesisch, russisch, japanisch, italienisch, französisch und koreanisch.

"Honigschriften", die physisch sind, sind inspiriert vom Alten Testament und der jüdischen Religion. So sollen die Buchstaben, die für die Bibel stehen, direkt in den Körper gelangen. Auf der Zunge erscheint die Bibel süß wie Honig. Die Performance antizipiert eine Utopiewelt, in der es keine Unterschiede zwischen den Kulturen und Sprachen und Religionen mehr gibt.

Das Projekt ist gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.

Wir freuen uns, mit Ihnen gemeinsam die Performance erleben zu können!

Die OSTRALE Biennale 2019 stellt derzeit mit Unterstützung der Stiftung Kunst & Musik für Dresden Werke der iranischen Künstlergruppe Borjass aus der nordiranischen Stadt Amol aus. Die Kunstwerke können hier – auch durch die Hilfe der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen – erstmals überhaupt außerhalb des Irans gezeigt werden.

Am 10. August (Samstag) um 15 Uhr findet eine spezielle Führung durch die Hauptausstellung der OSTRALE Biennale O19 in der Historischen Tabakfabrik f6 in Striesen-Dresden statt, die sich auf die präsentierten iranischen Künstler und auch auf andere ausgestellte Werke konzentriert, die sich mit dem Thema verbinden, wie Kunst Grenzen überschreitet und Brücken zwischen Kulturen und politischen Unterschieden baut.

Die Künstler Hamid Asadzadeh, Zeinab Fatemi, Ali Fazeli, Hamed Ghasemi, Banafsheh Motevalli, Akbar Nematirad, Foroozan Soleymani, begleitet von Direktorin Andrea Hilger und der Kuratorin der Gruppenausstellung, Bettina Renner, präsentieren selbst ihre Werke.

Pressefotos von der Ausstellung finden Sie hier.

Die Führung ist kostenlos, nur ein normales Ausstellungsticket ist erforderlich.
Keine vorherige Anmeldung nötig. Treffpunkt im Garten der Historischen Tabakfabrik f6 (Schandauer Str. 68.) um 15 Uhr.

Bitte denken Sie daran, vor dem Treffen Ihr Ausstellungsticket zu kaufen und Ihre Rucksäcke an der Kasse zu hinterlegen.

Nach der Sonderführung, um 17 Uhr, ist im Ausstellungsraum im zweiten Stock der Biennale eine Tanzperformance zu sehen. Die künstlerische Intervention der südkoreanischen Gruppe Cie Yu Dans ergänzt durch Dresdner Tänzerinnen und Tänzer unter der Leitung der Choreografin YeonA Yu tritt in Dialog mit den im Kunstraum gezeigten Werken und deren Hintergrund, wie z.B. der Opposition zwischen Nord- und Südkorea, Kapitalismus und Sozialismus und so weiter.

Über die Performance:

GRENZE-ISM

Das vergangene, gegenwärtige und zukünftige Potenzial der Teilung Koreas, aus heutiger Sicht betrachtet, kombiniert den absoluten Schmerz und den Schmerz der Separation, der von der Grenze ausgeht. Unter dem Thema "ismus" der OSTRALE Biennale O19 geht es unter anderem um Grenzen, die nicht nur die Grenzen des Ismus betrachten, sondern vor allem und gerade in der heutigen Zeit auch die globalen und gesellschalflischen Grenzen. Wir verfolgen die Energie der Zirkulation und die zukunftsorientierte Bedeutung der Vergangenheit, die bis heute gespalten ist. Der Wunsch nach Freiheit durchbricht viele verborgene Grenzen und erfordert einen bis heute aktuellen Diskurs.

Über die Künstlergruppe Borjass

Im Jahr 2010 hat sich eine Gruppe von Künstler*innen in Amol, einer iranischen Stadt, niedergelassen, mit der gleichen Denkweise und unabhängig voneinander mit dem gleichen Ziel, die Sprache der Kritik zu entwickeln. Sie haben 2015 die Isoo Gallery gegründet und in den letzten Jahren haben sie ihre Ideen und Visionen mit iranischen und internationalen Künstlern geteilt und zeitgenössische Kunstprojekte wie Gemälde, Videokunst, Performances, Sprachkunst und Assemblagen gestaltet, um ihre Vorstellungen zu reflektieren.

Ausstellende Künstler*innen: Hamid Asadzadeh, Zeinab Fatemi, Ali Fazeli, Hamed Ghasemi, Farzaneh Gholizadeh, Zeinab Hoseinzadeh, Mostafa Masoumi, Banafshe Motevalli, Akbar Nematirad, Shaghayegh Shabani Omran, Foroozan Soleymani, Dokumentation: Bettina Renner

Über die Tanzgruppe Cie Yu Dans

„Auf Reis mit nackten Füßen tretend, können Sie den historischen Spuren Koreas folgen. Die Kontinuität des Lebens hat ein unendliches Potenzial zum Guten, sie ist akzeptierend und flexibel. Das symbolische Konzept, Grenzen mit existentiellen Werten zu begegnen, wird mit Bewegung kombiniert, um Frieden durch die koreanischen Grenzen zu bringen." (YeonA Yu)

Die Choreografin YeonA Yu erforscht das Unsichtbare und Transparente unter der Oberfläche. Am Beispiel der Grenze von Nordkorea und Südkorea, der menschlichen Herkunft beider Staaten und deren Gemeinsamkeiten und gesellschaftlichen Differenzen, der Sehnsüchte und der Verbundenheit, der Möglichkeit, sich über Grenzen zu stellen, der gemeinsamen historischen Herkunft und der kulturellen Natur, gehen wir über Reis durch Stacheldraht, sensibilisieren wir und öffnen einen Geisteshorizont der Machbarkeiten.

Gemälde auf dem Foto oben © Mostafa Masoumi „Preachers"
Fotografie oben © Peter Fischer

Fotografie unten: Cie Yu Dans mit Choreogräfin YeonA Yu

Gemeinschaftliches Erleben - Kunstbetrachtung ganz in Familie!

In diesem Sommer lädt die internationale OSTRALE Biennale O19 ein, die zeitgenössische Kunst in verschiedenen Kreativ-Workshops und aufregenden Aktivitäten für Kinder und die ganze Familie zu entdecken.

Musikalisches

Chrononaut ab 14 Uhr im Veranstaltungssaal
sonic skylines / timescapes / live soundtrack

Musik kann eine Botschaft durch die Zeit sein, der Atlas einer Reise oder ein Archiv für das Lebensgefühl fremder Kulturen und vergangener Epochen.
Hin und wieder schenkt sie uns einen Blick in die Zukunft.
Und sie ist Ausdruck eines immer währenden, von Begegnung und Austausch gezeichneten Wandels, in dem ständig neue Klänge entstehen, verfremdet oder vertraut werden und wieder verschwinden.

Chrononaut ist ein Projekt des Dresdner Musikers Jan Heinke.
Ein Cello aus Stahl, klingende Fossilien aus ethnologischen Sammlungen und Fundstücke aus der akustischen Umgebung des Spielortes gehen eine Verbindung ein mit dem realen Fluß der Zeit, weben einen en passant zu erlebenden Soundtrack. Der Alltag wird zum Film.

Kinderentdeckungen

13.00 bis 17.00 Uhr – Malwerkstatt für die ganze Familie mit Marion Neumann, Veranstaltungsraum
Flächen, Striche, Pünktchen und noch mehr!
Wir lauschen spannenden Geschichten aus der Zauberwelt der Farben und schaffen unser eigenes Kunstwerk

GANZTÄGIG – Kleine Kinder-Kunst-Ausstellung, Veranstaltungsraum
Kleine Sommer-Kinder-Kunstgalerie
Kinderkunst in eigener Sache! Es sind Ergebnisse des OSTRALE- Kinderkunst-projektes „Kinderblicke kunterbunt – WIR, die Friedrichstädter!" in der Malwerkstatt ausgestellt, die zur Kunstbetrachtung in Familie anregen sollen, um gemeinsam kreativ zu werden.

13.00 bis 17.00 Uhr – OSTRALE Schatzsuche
Sei bereit auf eine abenteuerliche Reise zu gehen, um die Geheimnisse und die magischen Figuren dieser einzigartigen OSTRALE-Kunstausstellung zu enthüllen. Triff den goldenen Engel, den hölzernen Zwerg oder die lebendigen Puppen, die dich spielerisch in die Welt der zeitgenössischen Kunst einführen.
Dazu bekommt ihr an der Kasse eine Schatzsucherkarte.

Wenn ihr alles richtig habt, könnt ihr euch direkt im Anschluss jeder Schatzsuche kleine Preise im Veranstaltungsraum (Rundgang 2) abholen.

Ab 3 Jahre gemeinsam mit Eltern, Großeltern und Geschwistern.