MUTPROBE in bewegten Bildern (2019 Sommer)

Das Kunstprojekt „MUTPROBE in bewegten Bildern!" ermöglichte kreativ-praktische Erfahrungen in der Wahrnehmung von Kinder- und Frauenrechten als eine Auseinandersetzung mit Mitbestimmungs- und Mitgestaltungsmöglichkeiten. Das Projekt für etwa 10 Mädchen und jüngere Frauen im Alter von 9 bis 16 Jahren hatte zum Ziel, durch körperliche Bewegung und künstlerischen Ausdruck vielgestaltige Prozesse zur Selbstfindung bewusst zu aktivieren, um im gemeinsamen TUN psychische Widerstandsfähigkeit, Selbstwertgefühl und Teamgeist aufzubauen, negative Gefühle in positive Emotionen zu wandeln und das eigene Selbstwertgefühl zu trainieren.

Im Rahmen des sozialen Engagements, das die Vision der OSTRALE untermauert, haben wir uns entschlossen, das Projekt mit den jungen Frauen des Flüchtlingszentrums in der Hamburger Straße Dresden zu entwickeln, da die Multikulturalität der Gruppe einen interessanten Austausch rund um den Begriff der Fraulichkeit auslösen könnte.

Darüber hinaus hat sich das Projekt MUTPROBE in die OSTRALE Biennale O19 eingebracht, die in diesem Jahr ein internationales Artist in Residence Programm "WomanIsm" mit Künstlerinnen aus Deutschland und Afrika entwickelt hat. Vor diesem Hintergrund wollte die OSTRALE ihre sozialen Ziele verfolgen, indem sie einen Austausch zwischen der jungen Teilnehmergruppe des Projekts und diesen starken weiblichen Fachleuten des Kunstbereichs ermöglicht.

Das Projekt war in 3 Phasen gegliedert und bestand aus verschiedenen Aktivitäten, die alle darauf abzielten, bei den jungen Mädchen eine kritische Reflexion zum Thema Weiblichkeit im Rahmen der OSTRALE Biennale O19 anzuregen.

Führung durch das Goethe-Institut, 12. Juni 2019

Das erste Treffen fand im Goethe-Institut Dresden statt, einem der Ausstellungsorte der OSTRALE Biennale O19. Als Ort des kulturellen Austauschs für das Prestige ihrer Sprachinstitution hat die OSTRALE das Goethe-Institut als geeigneten Ort anerkannt, um mit der jungen Gruppe einen Dialog über zeitgenössische Kunst und Weiblichkeit zu initiieren.

Die Teilnehmer, zusammen mit einigen Mitgliedern des Womanism-Projekts wie der kenianischen Kuratorin Syowia Kyambi und den deutschen Künstlern Carolin Koss und Ramona Seyfarth, wurden mit einer Vielzahl zeitgenössischer Kunstwerke vertraut gemacht, die sich mit verschiedenen Themen beschäftigten. Einige der Arbeiten untersuchen bestehende geschlechtsspezifische Fragen und verurteilen die zuvor festgelegte Rolle der Frauen in der Gesellschaft. Diese kontroversen Inhalte wurden mit den Teilnehmern und den Künstlern vor allem durch Lernspiele vermittelt, die eine Auseinandersetzung mit dem Kunstwerk und eine Selbstreflexion über die dahinterstehende Bedeutung implizierten. Auf diese Weise hatte die Gruppe die Möglichkeit, über die Arbeit feministischer Künstlerinnen zu sprechen, die ihre Herausforderungen und Auswirkungen entfaltet.

Kreativwerkstatt im OSTRALE-Atelier (Messe), 24. Juni 2019

Die zweite Phase des MUTPROBE-Projekts entwickelte sich um eine Kreativwerkstatt. Dies geschah im OSTRALE Atelier in der Messe unter der Leitung eines künstlerischen Vermittlers und wiederum eines weiteren Künstlers aus dem Womanism-Projekt: Janice Iche aus Kenia. Die erste Phase bestand in einer interaktiven Zeichensitzung, in der die Teilnehmer gemeinsam weibliche Figuren zeichneten. Dies war der erste Input, der schließlich zu einer Reflexion über weibliche Vorbilder, Schönheitsideale, Selbstbewusstsein, Schwächen und Stärken des Frauenseins führte, basierend auf den Zeichnungen, die die Mädchen produzierten.

Die Diskussion legte den Grundstein für den Höhepunkt des Treffens: die Malwerkstatt. OSTRALE stellte ihr Atelier mit Malmaterial, Leinwand, Bleistiften, Katalogen, Papier usw. zur Verfügung, damit die Teilnehmer ihre Emotionen kreativ ausdrücken und vielfältige Selbstfindungsprozesse aktivieren konnten. Dieser Kreativ-Workshop wurde durch den vorherigen Dialog der Mädchen mit der kenianischen Künstlerin inspiriert und drehte sich um 3 Fragen, die ausführlich diskutiert wurden: Welche Frau möchtest du sein? Wer ist dein Vorbild? Was sind die Stärken und Schwächen des heutigen Mädchens?

Führung durch die OSTRALE Biennale O19, 02. August 2019

Der letzte Termin mit den jungen Mädchen fand in der Historischen Zigarettenfabrik F6 in Dresden statt, dem Kernort der OSTRALE Biennale O19. Die Gruppe untersuchte eine interessante Auswahl aus der großen Ausstellung zeitgenössischer Kunst und reflektierte erneut die Bedeutung vieler kontroverser Kunstwerke. Die Auswahl der den Teilnehmern vorgestellten Künstler basierte auf Themen, die das Konzept der Körperwahrnehmung, Rasse, Freiheit, Mutterschaft, Häuslichkeit, Zugehörigkeitsgefühl und Grenzen untersuchen.

Diese Erfahrung beinhaltete nicht nur eine aktive Diskussion über die Biographien der Künstler, sondern auch die Entdeckung einer breiten Palette von Kunstwerken wie Skulpturen, Gemälden, Installationen und Videoproduktionen sowie eine physische Auseinandersetzung mit einigen Kunstwerken, die mit den 5 Sinnen berührt und erlebt werden konnten.

Gefördert durch das deutsche Kinderhilfswerk